Christliche Patientenverfügung: Zum Ausdrucken, Unterschiede & Muster (als PDF)

Felix Gerlach

24. Sep 2023

In diesem Artikel zur christlichen Patientenverfügung werden wir uns mit den rechtlichen und ethischen Aspekten einer christlichen Patientenverfügung auseinandersetzen.

Für Christen ist dieses Thema von großer Bedeutung, da es ihnen ermöglicht, auch in schwierigen Situationen ihrem Glauben treu zu bleiben. Wir werden aktuelle Gesetze und Rechtsprechungen sowie die Positionen der Kirchen zu diesem Thema berücksichtigen und Ihnen praktische Tipps zur Erstellung einer christlichen Patientenverfügung geben.

Was ist eine christliche Patientenverfügung?

Eine christliche Patientenverfügung ist eine spezielle Form der Patientenverfügung, die von Christen verfasst wird und auf deren christliche Überzeugungen und Werte abgestimmt ist.

Sie dient dazu, für den Fall vorzusorgen, dass man aufgrund von Krankheit, Unfall oder anderen Gründen nicht mehr in der Lage ist, eigene Entscheidungen in Bezug auf medizinische Behandlungen zu treffen.

In einer christlichen Patientenverfügung können individuelle Vorstellungen darüber festgelegt werden, welche medizinischen Maßnahmen im Einklang mit den eigenen christlichen Überzeugungen und Werten stehen und welche nicht. 

Die christliche Patientenverfügung ermöglicht es Christen, auch in schwierigen Situationen ihrem Glauben treu zu bleiben und sich auf ihre spirituellen Bedürfnisse und Überzeugungen zu konzentrieren.

Das Wichtigste zur christlichen Patientenverfügung zusammengefasst:

  • Ein christlicher Ansatz zur Patientenverfügung berücksichtigt den Wert des menschlichen Lebens als göttliches Geschenk und das Recht auf eine würdevolle Sterbebegleitung.
  • Die christliche Ethik betont, dass Patientenverfügungen auf klaren und informierten Entscheidungen beruhen sollten, die im Einklang mit den christlichen Werten und Überzeugungen des Patienten stehen.
  • Ein wichtiger Aspekt einer christlichen Patientenverfügung ist die Berücksichtigung der Bedürfnisse des Patienten in Bezug auf Schmerzlinderung, menschliche Nähe und spirituelle Begleitung während des Sterbeprozesses.
  • Es ist empfehlenswert, dass christliche Patienten bei der Erstellung ihrer Patientenverfügung eng mit ihren Angehörigen und medizinischen Fachleuten zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass ihre Wünsche respektiert und umgesetzt werden.
  • Eine christliche Patientenverfügung sollte regelmäßig überprüft und aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen Werten und Überzeugungen des Patienten entspricht und den sich ändernden medizinischen Möglichkeiten und Gesetzen entspricht.

Christliche Patientenverfügung

Warum ist eine christliche Patientenverfügung wichtig?

Die christliche Patientenverfügung bietet eine Handreichung, die einen Weg zwischen unzumutbarer Lebensverlängerung und nicht verantwortbarer Lebensverkürzung aufzeigen soll.

Sie soll Ihnen als Entscheidungshilfe dienen, um Ihre eigene Urteilsbildung zu unterstützen und auch für diejenigen, die möglicherweise einmal an Ihrer Stelle entscheiden müssen.

Diese Person kann eine von Ihnen bevollmächtigte Vertrauensperson sein oder ein vom Gericht bestellter Betreuer oder eine Betreuerin, die in Ihrem Sinne tätig werden sollen.

Die Handreichung soll Ihnen helfen, eine selbstbestimmte Vorsorge zu treffen und Ihre persönlichen Werte und Überzeugungen in Bezug auf medizinische Behandlungen und Maßnahmen zu berücksichtigen.

Sie bietet praktische Anweisungen und Richtlinien, um sicherzustellen, dass Ihre Wünsche in Bezug auf medizinische Entscheidungen respektiert und umgesetzt werden, wenn Sie aufgrund einer Erkrankung oder Verletzung nicht mehr in der Lage sind, selbst zu entscheiden.

Die christliche Patientenverfügung ist eine wichtige Ressource für Menschen, die ihre Angelegenheiten in Übereinstimmung mit ihren religiösen Überzeugungen regeln möchten und die sichergehen wollen, dass ihre medizinischen Entscheidungen ihren Werten und Überzeugungen entsprechen.

Wo bekomme ich eine christliche Patientenverfügung?

Kostenlose christliche Patientenverfügungen können auf verschiedenen Webseiten erstellt werden, unter anderem:

  1. beglaubigt.de: bietet eine kostenlose Online-Erstellung einer christlichen Patientenverfügung an, welche anschließend ausgedruckt und unterschrieben werden kann.
  2. Kirchenamt der EKD: Die aktuelle Ausgabe der Christlichen Patientenvorsorge kann auf der Webseite des Kirchenamts der EKD heruntergeladen und ausgedruckt werden.
  3. Christliche Patientenverfügung vom Amt für kirchliche Dienste: Auf der Webseite des Amts für kirchliche Dienste kann eine kostenlose Broschüre zur Erstellung einer christlichen Patientenverfügung heruntergeladen werden.
  4. Deutsche Stiftung Patientenschutz: Bietet ebenfalls eine kostenlose Vorlage zur Erstellung einer Patientenverfügung an, welche auch auf christliche Werte abgestimmt werden kann. (Siehe Patientenverfügung zum Ausdrucken)

Christliche Patientenverfügung Unterschied: Was ist der Unterschied zu einer normalen Patientenverfügung?

Der Unterschied zwischen einer christlichen Patientenverfügung und einer normalen Patientenverfügung (siehe: Patientenverfügung was ist das) besteht darin, dass die christliche Patientenverfügung speziell auf die christlichen Überzeugungen und Werte des Verfassers oder der Verfasserin abgestimmt ist.

Ein Vergleich zwischen der christlichen Patientenverfügung und der standardmäßigen Patientenverfügung:

Standardmäßige Patientenverfügung:

  1. Fokus: Hauptaugenmerk liegt auf den medizinischen Belangen des Patienten.
  2. Inhalt: Bestimmt vor allem, welche medizinischen Maßnahmen und Behandlungen in bestimmten Situationen durchgeführt oder unterlassen werden sollen.
  3. Ziel: Sicherstellung, dass der medizinische Wille des Patienten respektiert wird, besonders wenn dieser nicht mehr selbst kommunizieren kann.
  4. Grenzen: Beschränkt sich in der Regel auf klinische und medizinische Aspekte und lässt ethische oder spirituelle Überlegungen außer Acht.

Christliche Patientenverfügung:

  1. Fokus: Geht über die medizinischen Aspekte hinaus und berücksichtigt die christlichen Glaubensüberzeugungen und ethischen Werte des Patienten.
  2. Inhalt: Enthält sowohl medizinische Anweisungen als auch spezifische Wünsche hinsichtlich seelsorgerlicher Begleitung, christlichen Riten oder Sakramenten.
  3. Ziel: Gewährleistung, dass nicht nur der physische, sondern auch der spirituelle und ethische Wille des Patienten in Einklang mit seinem Glauben respektiert wird.
  4. Besonderheiten: Kann Anweisungen zu Gebeten, Sakramenten oder anderen religiösen Handlungen beinhalten, die in kritischen oder terminalen Phasen durchgeführt werden sollen.

Schlussfolgerung: Während beide Formen der Patientenverfügung darauf abzielen, den Willen des Patienten zu respektieren, bringt die christliche Patientenverfügung eine tiefere, spirituelle Dimension mit sich. Diese stellt sicher, dass die christlichen Überzeugungen und Werte des Patienten in seiner gesundheitlichen Versorgung berücksichtigt werden.

Es handelt sich also nicht nur um eine medizinische, sondern auch um eine ganzheitliche, auf den Glauben ausgerichtete Herangehensweise. Für weitere rechtliche Informationen, insbesondere zu dem Thema, Was muss in einem Schenkungsvertrag stehen, können Sie den bereitgestellten Link konsultieren.

Christliche Patientenverfügung

Christliche Patientenverfügung Kostenlos: Wo bekommt man eine christliche Patientenverfügung her?

Eine christliche Patientenverfügung kann auf unterschiedliche Weise erstellt werden. Eine Möglichkeit ist, sich von einem Anwalt oder einer Anwältin beraten zu lassen und eine individuelle Patientenverfügung auf christlicher Grundlage erstellen zu lassen.

Allerdings können die Kosten für eine individuelle Rechtsberatung und die Erstellung der Patientenverfügung relativ hoch sein. (siehe Was kostet eine Patientenverfügung)

Eine weitere Möglichkeit ist, eine christliche Patientenverfügung online zu erstellen und als PDF herunterzuladen. Es gibt verschiedene Anbieter im Internet, die kostenlose oder kostenpflichtige Vorlagen für eine christliche Patientenverfügung zur Verfügung stellen. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, da nicht alle Angebote seriös und rechtssicher sind.

Eine verlässliche Möglichkeit zur Erstellung einer christlichen Patientenverfügung bietet beglaubigt.de. Hier kann man eine kostenlose und rechtssichere christliche Patientenverfügung online erstellen.

Die Vorlage basiert auf christlichen Werten und Überzeugungen und berücksichtigt dabei auch die aktuellen gesetzlichen Vorgaben. Die Erstellung der Patientenverfügung auf beglaubigt.de ist einfach und schnell möglich und ermöglicht es Christen, ihre medizinischen Entscheidungen auf ihre individuellen Bedürfnisse und Werte abzustimmen.

Nach der Erstellung der Patientenverfügung kann diese online beglaubigt werden, um sicherzustellen, dass sie im Ernstfall rechtskräftig ist.

Weiterführende Artikel:

Christliche Patientenverfügung Vordruck kostenlos

Beglaubigt.de bietet eine Möglichkeit, eine christliche Patientenverfügung online und kostenlos auszufüllen. Dabei wird der Vordruck der Patientenverfügung automatisch an die aktuellen rechtlichen Vorgaben angepasst und kann direkt ausgedruckt und unterschrieben werden.

Ein großer Vorteil von beglaubigt.de ist, dass die Webseite eine benutzerfreundliche Oberfläche bietet, die es einfach macht, den eigenen Willen in Bezug auf medizinische Maßnahmen und Behandlung in Zukunft festzulegen. Es ist auch möglich, die Patientenverfügung von einem Notar oder einer anderen autorisierten Person beglaubigen zu lassen, um sicherzustellen, dass sie im Ernstfall rechtsgültig ist.

Darüber hinaus bietet beglaubigt.de auch eine spezielle christliche Patientenverfügung an, die sich an den christlichen Werten und Prinzipien orientiert. Hierbei werden ethische und moralische Aspekte berücksichtigt, die für Christen von großer Bedeutung sind.

So kann eine christliche Patientenverfügung auf beglaubigt.de sicherstellen, dass die medizinischen Maßnahmen im Einklang mit den christlichen Werten und Überzeugungen stehen.

Christliche Patientenverfügung

Die Rolle des Glaubens in der Patientenverfügung

Wie kann der Glaube bei der Erstellung einer Patientenverfügung berücksichtigt werden?

Der Glaube kann bei der Erstellung einer Patientenverfügung auf verschiedene Weise berücksichtigt werden. Im Folgenden sind einige Beispiele aufgeführt:

  1. Ablehnung von medizinischen Maßnahmen: Christen glauben oft an die Würde und den Wert des menschlichen Lebens und dass dieses Leben von Gott gegeben ist. Aus diesem Grund können sie bestimmte medizinische Maßnahmen ablehnen, die gegen dieses Verständnis verstoßen. Eine christliche Patientenverfügung kann daher festlegen, dass lebenserhaltende Maßnahmen abgebrochen werden sollen, wenn sie nicht mehr zum Wohl des Patienten beitragen oder gegen biblische Prinzipien wie die Ehrfurcht vor dem Leben verstoßen.
  2. Entscheidungen am Lebensende: Ein weiterer Aspekt, der bei einer christlichen Patientenverfügung berücksichtigt werden kann, sind Entscheidungen am Lebensende. Christen glauben oft an die Existenz eines Lebens nach dem Tod und an die Wichtigkeit, darauf vorbereitet zu sein. Eine christliche Patientenverfügung kann daher auch Entscheidungen im Hinblick auf die Sterbebegleitung treffen, wie zum Beispiel die Ablehnung von aktiver Sterbehilfe oder die Bestimmung einer spirituellen Begleitung im Sterbeprozess.
  3. Wahrung der Menschenwürde: Christen glauben auch an die Würde des Menschen als Ebenbild Gottes und daran, dass jeder Mensch gleich an Würde und Wert ist. Eine christliche Patientenverfügung kann daher auch Entscheidungen treffen, die die Wahrung der Menschenwürde sicherstellen, wie zum Beispiel die Ablehnung von bestimmten medizinischen Behandlungen, die den Körper des Patienten entwürdigen oder ihm Schmerzen zufügen können.
  4. Spirituelle Bedürfnisse: Schließlich können auch die spirituellen Bedürfnisse des Patienten bei der Erstellung einer christlichen Patientenverfügung berücksichtigt werden. Eine christliche Patientenverfügung kann beispielsweise festlegen, dass ein Seelsorger oder eine Seelsorgerin anwesend sein soll, wenn bestimmte medizinische Entscheidungen getroffen werden müssen, um dem Patienten spirituelle Unterstützung zu bieten.

Patientenverfügung aus christlicher Sicht

Die Erstellung einer Patientenverfügung aus christlicher Sicht bedeutet, dass der christliche Glaube und die damit verbundenen Werte und Vorstellungen in die Entscheidungsfindung einbezogen werden.

Dabei geht es darum, eine Balance zu finden zwischen dem Schutz des Lebens und der menschlichen Würde auf der einen Seite und dem Respekt vor der Sterblichkeit und dem natürlichen Lebensende auf der anderen Seite. Aus christlicher Sicht hat das Leben einen absoluten Wert und ist Geschenk Gottes.

Es gilt daher, das Leben zu schützen und zu bewahren. Gleichzeitig gehört aber auch das Sterben zum Leben, und der Tod kann als Übergang in eine neue Existenz bei Gott verstanden werden.

Eine christliche Patientenverfügung kann daher zum Beispiel beinhalten, dass lebenserhaltende Maßnahmen wie künstliche Beatmung oder künstliche Ernährung nur dann gewünscht sind, wenn sie zur Wiederherstellung einer Gesundheit beitragen oder eine Überbrückung bis zu einer Besserung darstellen.

Wenn dies nicht mehr der Fall ist, kann die Verfügung vorsehen, dass die lebenserhaltenden Maßnahmen beendet werden. Eine Sterbehilfe oder aktive Beendigung des Lebens ist jedoch im christlichen Kontext ausgeschlossen.

Zudem kann in einer christlichen Patientenverfügung auch der Wunsch nach spiritueller und seelsorgerischer Begleitung am Lebensende festgehalten werden. Auch der Wunsch nach einem würdevollen Sterben und dem Abschiednehmen von den Angehörigen kann in die Verfügung aufgenommen werden.

Wichtig bei der Erstellung einer christlichen Patientenverfügung ist es, sich über die eigenen Werte und Vorstellungen im Klaren zu sein und gegebenenfalls auch das Gespräch mit dem Arzt oder dem Seelsorger zu suchen.

Eine solche Verfügung sollte auch immer in regelmäßigen Abständen überprüft und gegebenenfalls aktualisiert werden. Denn gerade in einer medizinischen Behandlungssituation ist es wichtig, dass der Patientenwille klar und eindeutig formuliert ist und von allen Beteiligten respektiert wird.

Welche Bedeutung haben christliche Werte in der Patientenverfügung?

Christliche Werte können eine bedeutende Rolle bei der Erstellung einer Patientenverfügung spielen. Da das Christentum eine umfassende und vielfältige Tradition hat, können die spezifischen Werte und Prinzipien, die in einer christlichen Patientenverfügung berücksichtigt werden, von Person zu Person unterschiedlich sein.

Im Allgemeinen gibt es jedoch einige wichtige Werte, die im Christentum oft betont werden und bei der Erstellung einer Patientenverfügung eine Rolle spielen können:

  1. Würde des menschlichen Lebens: Das Christentum betont die Würde und den Wert des menschlichen Lebens als von Gott gegeben. Aus diesem Grund kann eine christliche Patientenverfügung betonen, dass alle Entscheidungen, die das Leben und die Gesundheit des Patienten betreffen, im Einklang mit diesem Verständnis getroffen werden sollten.
  2. Barmherzigkeit: Das Christentum betont auch die Bedeutung von Barmherzigkeit und Mitgefühl. Eine christliche Patientenverfügung kann daher Entscheidungen treffen, die das Leiden des Patienten lindern oder ihm Trost und Unterstützung bieten, wenn er sie am dringendsten benötigt.
  3. Verantwortung: Christen glauben oft auch an die Bedeutung von Verantwortung und Fürsorge für andere. Eine christliche Patientenverfügung kann daher auch Festlegungen enthalten, die sicherstellen, dass der Patient nicht allein gelassen wird und dass seine Bedürfnisse von den betreuenden Personen berücksichtigt werden.
  4. Glauben und Spiritualität: Für viele Christen ist der Glaube und die Spiritualität ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Eine christliche Patientenverfügung kann daher auch Entscheidungen treffen, die den spirituellen Bedürfnissen des Patienten entsprechen, wie zum Beispiel die Wahl eines Seelsorgers oder einer Seelsorgerin oder die Entscheidung, dass bestimmte religiöse Riten oder Zeremonien stattfinden sollen.

Insgesamt können christliche Werte eine wichtige Rolle bei der Erstellung einer Patientenverfügung spielen, indem sie dazu beitragen, dass die Entscheidungen im Einklang mit den Überzeugungen und Werten des Patienten getroffen werden.

Wie können christliche Werte in der Behandlung berücksichtigt werden?

Christliche Werte können auch bei der medizinischen Behandlung eine wichtige Rolle spielen. Wenn der Patient beispielsweise in einer Situation ist, in der er nicht mehr in der Lage ist, Entscheidungen über seine eigene Behandlung zu treffen, können die folgenden christlichen Werte und Prinzipien bei der Behandlung berücksichtigt werden:

  1. Würde des menschlichen Lebens: Christliche Werte betonen die Würde und den Wert des menschlichen Lebens, die von Gott gegeben sind. Die medizinische Behandlung sollte daher darauf ausgerichtet sein, das Leben und die Gesundheit des Patienten zu erhalten und zu schützen.
  2. Respekt und Mitgefühl: Christliche Werte betonen auch den Respekt und das Mitgefühl gegenüber anderen. Die medizinische Behandlung sollte daher darauf abzielen, die Bedürfnisse und Wünsche des Patienten zu berücksichtigen und ihm die bestmögliche Pflege und Unterstützung zu bieten.
  3. Verantwortung: Christliche Werte betonen auch die Verantwortung und Fürsorge für andere. Die medizinische Behandlung sollte daher darauf ausgerichtet sein, sicherzustellen, dass der Patient nicht allein gelassen wird und dass seine Bedürfnisse von den betreuenden Personen berücksichtigt werden.
  4. Spirituelle Bedürfnisse: Für viele Christen ist der Glaube und die Spiritualität ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Die medizinische Behandlung sollte daher auch die spirituellen Bedürfnisse des Patienten berücksichtigen, wie zum Beispiel die Wahl eines Seelsorgers oder einer Seelsorgerin oder die Möglichkeit, religiöse Riten oder Zeremonien durchzuführen.
  5. Schmerz- und Symptomkontrolle: Christliche Werte betonen auch die Bedeutung der Schmerzlinderung und Symptomkontrolle, um das Leiden des Patienten zu lindern und ihm ein würdevolles Leben zu ermöglichen.

Es ist wichtig zu beachten, dass christliche Werte und Prinzipien nicht immer eindeutig definiert sind und von Person zu Person unterschiedlich sein können. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die medizinischen Fachkräfte und Betreuer des Patienten sich mit seinen Überzeugungen und Werten vertraut machen und die Behandlung dementsprechend anpassen.

III. Konflikte zwischen medizinischer Ethik und christlichen Werten

Welche medizinischen Maßnahmen sind mit christlichen Werten vereinbar?

Die medizinischen Maßnahmen, die mit christlichen Werten vereinbar sind, hängen oft von den individuellen Überzeugungen und Werten des Patienten ab. Einige medizinische Maßnahmen, die jedoch im Allgemeinen mit christlichen Werten vereinbar sein können, sind:

  1. Schmerzmanagement: Christliche Werte betonen die Bedeutung der Linderung des Schmerzes und der Verbesserung der Lebensqualität. Ein Patient kann daher entscheiden, dass er eine angemessene Schmerztherapie erhalten möchte, auch wenn dies bedeutet, dass er bewusstlos wird oder das Leben verkürzt wird.
  2. Lebenserhaltende Maßnahmen: Viele christliche Patienten entscheiden sich dafür, lebenserhaltende Maßnahmen wie künstliche Beatmung oder künstliche Ernährung abzulehnen, wenn sie keine realistischen Aussichten auf eine Genesung sehen. Sie bevorzugen in solchen Fällen eine palliative Behandlung, die auf die Linderung von Schmerzen und anderen Symptomen abzielt.
  3. Organtransplantation: Die meisten christlichen Kirchen befürworten die Organspende als eine Möglichkeit, anderen zu helfen und Leben zu retten. Einige Patienten können jedoch aus persönlichen Überzeugungen heraus entscheiden, dass sie keine Organspende möchten.
  4. Alternative Medizin: Einige Christen bevorzugen alternative Medizin, wie z.B. Homöopathie oder Naturheilkunde, da sie glauben, dass diese Formen der Medizin mit ihren Überzeugungen und Werten besser vereinbar sind als herkömmliche medizinische Behandlungen.

Welche Maßnahmen können mit christlichen Werten kollidieren?

Es gibt medizinische Maßnahmen, die mit christlichen Werten kollidieren können. Einige Beispiele dafür sind:

  1. Abtreibung: Die meisten christlichen Kirchen lehnen Abtreibung ab, da sie den Schutz des menschlichen Lebens betonen. Eine Patientenverfügung, die eine Abtreibung fordert, würde daher im Widerspruch zu diesen Werten stehen.
  2. Euthanasie: Auch die Euthanasie wird von den meisten christlichen Kirchen abgelehnt, da sie die Selbstbestimmung des Menschen über das Leben und den Tod als eine Verletzung der göttlichen Schöpfungsordnung sehen.
  3. Sterbehilfe: Die Sterbehilfe wird ebenfalls von den meisten christlichen Kirchen abgelehnt, da sie die menschliche Würde und die Bedeutung des Lebens betonen.
  4. Stammzellforschung: Einige Christen haben ethische Bedenken gegenüber Stammzellforschung, insbesondere gegenüber der Verwendung von embryonalen Stammzellen, da sie glauben, dass dies eine Vernachlässigung des Schutzes des menschlichen Lebens darstellt.

5 Ratschläge die bei der Erstellung einer christlichen Patientenverfügung wichtig sind

  1. Berücksichtige deine individuellen Glaubensüberzeugungen: Christliche Werte und Überzeugungen können von Person zu Person unterschiedlich sein. Bevor du mit der Erstellung deiner christlichen Patientenverfügung beginnst, solltest du daher sorgfältig überlegen, welche Werte und Überzeugungen für dich am wichtigsten sind und wie diese in deiner Patientenverfügung zum Ausdruck gebracht werden können.
  2. Informiere dich über medizinische Behandlungsmöglichkeiten: Eine Patientenverfügung soll sicherstellen, dass deine medizinischen Wünsche und Vorstellungen respektiert werden. Daher ist es wichtig, dass du dich über verschiedene medizinische Behandlungsmöglichkeiten informierst und in deine Patientenverfügung aufnimmst, welche Behandlungen du wünschst oder ablehnst.
  3. Konsultiere einen Geistlichen oder Seelsorger: Wenn du unsicher bist, wie du deine christlichen Werte in deiner Patientenverfügung berücksichtigen sollst, kann es hilfreich sein, mit einem Geistlichen oder Seelsorger zu sprechen. Diese können dir helfen, deine Überzeugungen und Werte zu klären und dir bei der Erstellung deiner Patientenverfügung unterstützen.
  4. Überlege, wer als dein Vertreter agieren soll: In einer Patientenverfügung legst du fest, wer im Falle deiner Entscheidungsunfähigkeit als dein Vertreter handeln soll. Es ist wichtig, dass diese Person deine Werte und Überzeugungen versteht und bereit ist, im Einklang damit Entscheidungen für dich zu treffen.
  5. Aktualisiere deine Patientenverfügung regelmäßig: Deine medizinischen Bedürfnisse und Wünsche können sich im Laufe der Zeit ändern. Daher ist es wichtig, dass du deine Patientenverfügung regelmäßig aktualisierst, um sicherzustellen, dass sie immer deinen aktuellen medizinischen Wünschen und Überzeugungen entspricht.

Christliche Patientenverfügung EKD

Die Christliche Patientenvorsorge ist ein umfangreiches Thema, das seit 1999 gemeinsam von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) herausgegeben wird. Sie ist eine Möglichkeit, den eigenen Willen im Vorfeld von Erkrankungen oder des Sterbens festzulegen.

Dabei sind vier Bereiche der selbstbestimmten Vorsorge zu unterscheiden: Vorsorgevollmachten, Betreuungsverfügungen, Patientenverfügungen und Äußerungen von Behandlungswünschen.

Dabei ist es ratsam, bei der Erstellung der Patientenvorsorge das Gespräch mit den eigenen Angehörigen, Vertrauten sowie gegebenenfalls Fachleuten zu suchen. Dabei ist zu beachten, dass Formulare aus einer früheren Auflage, die bereits ausgefüllt und unterschrieben wurden, ihre Gültigkeit in rechtlicher Hinsicht behalten.

Allerdings wird aus Gründen der Aktualität empfohlen, nach Möglichkeit ein Formular der Neuauflage auszufüllen, insbesondere dann, wenn die Unterschrift schon länger zurückliegt.

Die Christliche Patientenvorsorge ist getragen von der christlichen Hoffnung, dass der Tod das Leben nicht auslöschen kann, sondern es seine Vollendung in Gott, dem Urgrund allen Lebens, findet. Dabei wird der Wille eines entscheidungsfähigen Menschen im Vorfeld einer Erkrankung oder des Sterbens zum Ausdruck gebracht.

Es geht darum, den eigenen Willen festzulegen und sicherzustellen, dass er im Krankheitsfall auch umgesetzt wird. Dabei können die Formulare online ausgefüllt und für den persönlichen Gebrauch ausgedruckt oder gegen eine Gebühr von 0,35 Euro zzgl. Porto beim Kirchenamt der EKD bestellt werden.

Die vier Bereiche der Christlichen Patientenvorsorge bieten eine umfassende Möglichkeit, den eigenen Willen im Vorfeld von Erkrankungen oder des Sterbens festzulegen. Die Vorsorgevollmacht bezieht sich auf die rechtliche Vertretung einer Person, wenn sie dazu nicht mehr in der Lage ist. Die Betreuungsverfügung ermöglicht es, im Vorfeld festzulegen, wer als Betreuer/in agieren soll.

Die Patientenverfügung beinhaltet den eigenen Willen bezüglich medizinischer Maßnahmen und ermöglicht es, im Vorfeld festzulegen, welche medizinischen Maßnahmen im Ernstfall durchgeführt werden sollen und welche nicht.

Schließlich können Behandlungswünsche geäußert werden, die im Krankheitsfall berücksichtigt werden sollten. Die Christliche Patientenvorsorge ermöglicht es, die eigene christliche Überzeugung in der Vorsorge umzusetzen und somit auch im Krankheitsfall eine christliche Grundhaltung zu wahren. Dabei sollten jedoch stets die aktuellen Gesetzeslagen und Rechtsprechungen beachtet werden.