Vorsorgevollmacht ohne Notar: Vorgehen, Risiken & Vorteile

Team Beglaubigt.de

2. Apr 2023

Eine Vorsorgevollmacht ist eine Vollmacht, die eine Person einer anderen Person erteilt, um im Falle einer eigenen Handlungsunfähigkeit (z.B. durch Krankheit oder Unfall) für sie Entscheidungen zu treffen und sie zu vertreten. Eine Vorsorgevollmacht ist also ein Instrument der Selbstbestimmung und Vorsorge. Die Erstellung einer Vorsorgevollmacht ist für jeden volljährigen Menschen sinnvoll. Sie kann helfen, im Ernstfall schneller und einfacher Entscheidungen zu treffen und so die eigene Selbstbestimmung zu wahren.

Eine Vorsorgevollmacht kann jederzeit widerrufen werden. Es ist jedoch wichtig, dass die Vollmacht im Ernstfall auch gefunden wird und der Bevollmächtigte weiß, dass er bevollmächtigt ist

Warum ist eine Vorsorgevollmacht so wichtig?

Eine Vorsorgevollmacht ist wichtig, um im Ernstfall sicherzustellen, dass die eigenen Wünsche und Vorstellungen berücksichtigt werden. Eine Vorsorgevollmacht ohne Notar hat den Vorteil, dass sie schnell und unkompliziert erstellt werden kann. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zur Erstellung einer Vorsorgevollmacht ohne Notar.

Was sind die Vorteile einer Vorsorgevollmacht?

Eine Vorsorgevollmacht gibt Ihnen Sicherheit und ermöglicht es Ihnen, eine Person zu bestimmen, der Sie vertrauen und die im Falle Ihrer Handlungsunfähigkeit für Sie Entscheidungen treffen und Sie vertreten soll. Damit niemand etwas über Ihren Kopf hinweg entscheidet, was Sie nicht möchten.

Durch eine Vorsorgevollmacht wird gewährleistet, dass der Bevollmächtigte im Sinne des Vollmachtgebers jederzeit handlungsfähig ist. Er ist nicht abhängig von der Einleitung oder Durchführung eines gerichtlichen Verfahrens. Eine Vorsorgevollmacht kann auch dazu beitragen, dass im Ernstfall schneller und einfacher Entscheidungen getroffen werden können und so die eigene Selbstbestimmung gewahrt bleibt.

2. Gesetzliche Grundlage

Welche gesetzlichen Regelungen gibt es für die Erstellung einer Vorsorgevollmacht?

Eine Vorsorgevollmacht muss schriftlich verfasst werden und kann jederzeit widerrufen werden. Sie muss wie ein Vertrag aufgesetzt werden und den oder die Bevollmächtigte*n mit Vor- und Nachnamen, Adresse und Geburtsdatum benennen. Es kann dem oder der Bevollmächtigten das Recht gegeben werden, fast alles zu entscheiden oder nur einen bestimmten Teil. Für bestimmte Bereiche braucht man eine notarielle Beglaubigung.

Ab 2023 gelten neue Regeln für Vorsorgevollmachten. Die Vollmacht muss dann in einer bestimmten Form verfasst werden und es müssen bestimmte Angaben enthalten sein. So muss die Vollmacht beispielsweise den Namen des Bevollmächtigten, den Umfang der Vollmacht und den Zeitpunkt des Inkrafttretens enthalten. Eine notarielle Beglaubigung ist nicht mehr erforderlich.

Was ist der Unterschied zwischen einer General- und einer Einzelvollmacht?

Eine Generalvollmacht ermächtigt zum Abschluss aller Rechtsgeschäfte, soweit sie nicht höchstpersönlicher Natur sind. Sie erlaubt dem Bevollmächtigten, alle für das Handelsgewerbe gewöhnlichen Geschäfte zu erledigen. Eine Generalvollmacht kann beispielsweise für den Abschluss von Verträgen oder die Verwaltung von Vermögen erteilt werden.

Die Einzelvollmacht berechtigt auf der anderen Seite allein zur Vornahme einer bestimmten einzelnen Rechtshandlung. Sie ist auf einen bestimmten Zweck oder eine bestimmte Angelegenheit beschränkt. So kann eine Einzelvollmacht beispielsweise den Abschluss eines Kaufvertrages oder die Beantragung eines Kredits umfassen.

3. Erstellung einer Vorsorgevollmacht ohne Notar

Was muss bei der Erstellung einer Vorsorgevollmacht beachtet werden?

Wenn Sie eine Vorsorgevollmacht erstellen möchten, müssen Sie einige Regeln beachten. Hier sind einige wichtige Punkte:

  • Sie müssen die Vollmacht wie einen Vertrag aufschreiben. Das heißt, sie müssen Ort, Datum, Ihren Vor- und Nachnamen, Adresse und Geburtsdatum aufschreiben. Am Ende müssen Sie unterschreiben.
  • Auch den oder die Bevollmächtigte*n sollten Sie am besten mit Vor- und Nachnamen, Adresse und Geburtsdatum aufschreiben.
  • Sie können dem oder der Bevollmächtigten das Recht geben, fast alles zu entscheiden oder nur einen bestimmten Teil.
  • Für bestimmte Bereiche brauchen Sie eine notarielle Beglaubigung.

Wie kann man eine Vorsorgevollmacht selbst erstellen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Vorsorgevollmacht selbst zu erstellen. Hier sind einige Optionen:

  • Online-Tools: Es gibt viele Websites, die kostenlose oder kostenpflichtige Online-Tools anbieten. Ein Beispiel ist die Website der Verbraucherzentrale. Sie können dort Ihre individuelle Vorsorgevollmacht online erstellen. Das Tool führt Sie Schritt für Schritt durch den Prozess und gibt Ihnen Tipps und Hinweise. Ein weiteres Beispiel ist die Website der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Auch hier können Sie Ihre Vorsorgevollmacht online erstellen. Das Tool ist einfach zu bedienen und Sie können es jederzeit unterbrechen und später fortsetzen.
  • Formular vom Bundesministerium der Justiz: Sie können auch ein Formular vom Bundesministerium der Justiz herunterladen und ausfüllen. Das Formular ist kostenlos und kann auf der Website des Bundesministeriums der Justiz heruntergeladen werden. Es enthält alle notwendigen Informationen und Anweisungen, um eine Vorsorgevollmacht zu erstellen.

Welche Risiken gibt es?

Eine Vorsorgevollmacht ist auch ohne Notar gültig, wenn sie bestimmte formale Anforderungen erfüllt. Es ist jedoch ein kalkuliertes Risiko, eine Vorsorgevollmacht ohne Notar zu erstellen, da es keine Überprüfung der Geschäftsfähigkeit durch einen Notar gibt. Eine Vorsorgevollmacht sollte schriftlich erteilt und persönlich unterschrieben werden. Es ist auch ratsam, eine Vorsorgevollmacht von einem Anwalt oder Notar erstellen zu lassen.

Lesen sie hier mehr zum Thema: Vorsorgevollmacht über den Tod hinaus

4. Gültigkeit und Beweiswert

Ist eine Vorsorgevollmacht ohne Notar gültig?

Eine Vorsorgevollmacht ist auch ohne Notar gültig. Allerdings kann eine notarielle Beglaubigung in einigen Fällen sinnvoll sein. Wenn es um Grundstücksgeschäfte, Vertretung gegenüber dem Handelsregister oder Stimmrechtsausübung geht, ist eine Beurkundung spätestens dann notwendig. Soll der Bevollmächtigte im Ernstfall auch Entscheidungen zu Bankgeschäften treffen, verlangen manche Banken eine Beglaubigung oder eine separate Bankvollmacht, die von beiden Beteiligten unterschrieben wird.

Wie kann man die Gültigkeit einer Vorsorgevollmacht nachweisen?

Eine Vorsorgevollmacht muss schriftlich abgefasst werden und Ihre Unterschrift reicht vollkommen aus, damit die Vollmacht gültig ist. Eine notarielle Beglaubigung oder Beurkundung ist in der Regel nicht notwendig. Allerdings kann eine notarielle Beglaubigung in einigen Fällen sinnvoll sein. Wenn es um Grundstücksgeschäfte, Vertretung gegenüber dem Handelsregister oder Stimmrechtsausübung geht, ist eine Beurkundung spätestens dann notwendig.

Um die Gültigkeit der Vorsorgevollmacht nachzuweisen, sollten Sie die Vollmacht an einem sicheren Ort aufbewahren und im Ernstfall dem Bevollmächtigten aushändigen. Es kann auch sinnvoll sein, eine Kopie der Vollmacht bei einem Notar oder einer Vertrauensperson zu hinterlegen.

Welchen Beweiswert hat eine notariell beglaubigte Vollmacht?

Eine notariell beglaubigte Vollmacht hat einen höheren Beweiswert als eine nicht beglaubigte Vollmacht. Eine notariell beglaubigte Vollmacht begründet vollen Beweis dafür, dass die in ihr enthaltenen Erklärungen von dem Aussteller abgegeben sind. Das bedeutet, dass im Streitfall der Beweiswert einer notariell beglaubigten Vollmacht höher ist als der einer nicht beglaubigten Vollmacht.

Fazit

Eine Vorsorgevollmacht muss grundsätzlich nicht notariell beglaubigt sein. Es ist jedoch wichtig, dass die Vollmacht klar formuliert ist und die Aufgaben des Bevollmächtigten genau festlegt. Der Bevollmächtigte sollte sein Einverständnis erklären und den Aufbewahrungsort der Urkunde kennen. Eine Vorsorgevollmacht ist sogar dann bindend, wenn Sie sie mündlich erteilen - im Gegensatz zu einer Patientenverfügung, die immer in Schriftform vorliegen muss.

3 Ratschläge für das Erstellen einer Vorsorgevollmacht ohne einen Notar

Hier sind drei Tipps für das Erstellen einer Vorsorgevollmacht ohne Notar:

  1. Formulieren Sie die Vollmacht klar und präzise und legen Sie die Aufgaben des Bevollmächtigten genau fest.
  2. Der Bevollmächtigte sollte sein Einverständnis erklären und den Aufbewahrungsort der Urkunde kennen.
  3. Lassen Sie sich beraten, auch wenn es keine Pflicht gibt, die Vorsorgevollmacht beglaubigen zu lassen. Eine Beglaubigung kann jedoch in manchen Fällen nötig sein.

Wie kann mir "beglaubigt.de" dabei helfen, eine Vorsorgevollmacht ohne Notar zu erstellen?

beglaubigt.de kann Ihnen dabei helfen, eine Vorsorgevollmacht ohne Notar zu erstellen und zu beglaubigen. Sie können Ihre Vorsorgevollmacht online erstellen und diese wird dann von einem Notar geprüft und beglaubigt. Die Beglaubigung erfolgt dabei digital und ist somit auch ohne persönlichen Kontakt möglich.